Wein-Lexikon

A

Abgang – bezeichnet den Nachgeschmack. Also die Eindrücke am Gaumen, die Aroma- und Geschmacksstoffe des Weins hinterlassen. Je nach Rebsorte und Reifung kann dies eine Fülle von verschiedenen Geschmacksnoten sein.

Abstechen – ist das Umfüllen von einem Weinfass in ein anderes. So werden der Bodensatz und die Trübstoffe bei einem Jungwein entfernt.

Anreichern – nennt man das Zusetzen von Zucker vor der Gärung zur Erhöhung des Alkoholgehalts im späteren Wein (in Österreich auch „aufbessern“ genannt).

Auslese – meint eine besondere Traubenauswahl und ist zugleich ein Prädikat für Qualitätsweine. Als Auslese bezeichnet man den Reifegrad und den Zuckergehalt zur Ernte, als auch den daraus entstehenden Wein. So werden Spitzenweine aus vollreifen, oft edelfaulen Trauben gewonnen, die meist von Hand gelesen werden. Auslesen sind in der Regel hochwertige Weine, die sich für eine lange Lagerung eignen und mit jedem Jahr an Geschmacksausdruck gewinnen.

B

Blume – bezeichnet den Duft, der von dem Wein ausgeht. Er entsteht im Glas und entfaltet sich zusätzlich noch durch leichtes schwenken. Weinkenner riechen gerne am Wein, um schon vor dem Trinken die Aromen besser wahrzunehmen.

Bouquet oder Bukett – während der Reifung entwickelt der Wein aus seinen Einzelnen Aromen eine Gesamtheit. Es gibt keine genaue Richtlinie, bis wann man von einzelnen Aromen und ab wann von Bouquet spricht. Das Bouquet des gereiften Weins ist je nach Rebsorte und Anbaugebiet sehr unterschiedlich, auch der Jahrgang spielt eine Rolle.

F

Federweißer – ist kein Wein im eigentlichen Sinne, sondern teilweise gegorener Traubenmost, dessen alkoholische Gärung im Gange ist. Die nächste Stufe wäre Jungwein. Federweißer wird aus weißem Traubenmost gewonnen und wird ab einem Alkoholgehalt von ca. 4% verkauft. Am Anfang schmeckt er süß, da noch nicht der komplette Zucker in Alkohol umgesetzt wurde und spritzig, da die Gärung noch im Gange ist. Daher sollte man ihn auch gekühlt nicht lange lagern und schnell verbrauchen, da die Gärung schnell voranschreitet, bis der komplette Zucker umgesetzt wurde – dann hätte man einen Alkoholgehalt von ca. 11%.

G

Gespritet – ist die Zusetzung von Alkohol, um die Gärung des Weins zu unterbrechen oder um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Wurde früher auch dazu genutzt, um den Wein transportfähig zu machen.

J

Jungwein – ist Wein, dessen alkoholische Gärung noch nicht abgeschlossen ist und welcher noch nicht von seiner Hefe getrennt wurde. Er ist spritzig, da noch Kohlensäure von der Gärung enthalten ist.

K

Kabinett – ist die Zusatzbezeichnung für einen Prädikatswein. Hier handelt es sich um die unterste der sechs Prädikatsstufen. Kabinett steht für einen feinen und leichten Wein mit geringem Alkoholgehalt.

M

Maische – nennt man die zermahlenen Trauben, aus denen der Saft gepresst wird. Das Wort leitet sich von „meisch“ ab und bedeutet „Gemisch“.

Messwein – dieser Wein wird bei der Feier der heiligen Messe bzw. des heiligen Abendmahls verwendet. Die Herstellung unterliegt von der Kirche festgelegten Vorschriften bzgl. Reinheit und Unverfälschtheit.

N

Nase – wird als Wort für den Geruch des Weines verwendet

O

Oechsle (auch Grad Oechsle) – ist die Maßeinheit für das Mostgewicht des Traubenmostes., also des noch unvergorenen Traubensaftes. Das Mostgewicht gibt den Anteil der gelösten Stoffe (meist Zucker) im Traubenmost an und ist dadurch ein wichtiges Qualitätskriterium beim Wein.

P

Perlwein – halbschäumender Wein (weniger Kohlensäure als Schaumwein) mit einem Mindestgehalt von 7% Alkohol.

R

Rebsorte – Wein wird aus den Früchten der Edlen Weinrebe (auch Echte Weinrebe) gewonnen. Die unterschiedlichen Sorte dieser Pflanze werden im Weinbau als Rebsorte bezeichnet. Viele Eigenschaften des Weins, wie z.B. Geschmack, Struktur und Haltbarkeit hängen zum großen Teil von der Rebsorte ab. Bekannte Rebsorten sind z.B. Sultana, Merlot und Cardonnay.

S

Sommelier/Sommelière – ist die gesetzlich nicht geschützte (Berufs-)Bezeichnung für Restaurantfachkräfte mit einer anerkannten Zusatzausbildung im Bereich Wein der IHK. Sommeliers kümmern sich um den Einkauf und die Lagerung der Weine, schreiben Weinkarten und erstellen Empfehlungen (welcher Wein passt zu dem Essen?). Sie beraten die Gäste auch hinsichtlich der Weinauswahl und beherrschen das fachgerechte Öffnen und Servieren von Wein.

Spätlese – ist die Zusatzbezeichnung für einen Prädikatswein. Hier handelt es sich um die vorletzte der sechs Prädikatsstufen. Spätlese bezeichnet einen reifen und eleganten Wein aus Trauben aus späterer Weinlese (Ernte).

T

Tannin – ein Gerbstoff, der in den Schalen, Stielen und Kernen der Trauben enthalten ist. Tannin kann aber auch durch die Eichenfässer an den Wein abgegeben werden. Der Gehalt an Tanninen ist auch ein Faktor für die Qualität des Weines, da sie dem Wein eine charakteristisch raue Note von Trockenheit verleihen. Spielt also bei kräftigen Rotweinen eher eine Rolle als bei Weißweinen, da hier mehr Farbstoffe und somit Gerbstoffe aus den Schalen extrahiert werden.